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3 c)  Das Land Israel, der Islam und der Friedensprozeß

Israel ist ein Pulverfaß, daß ständig in den Medien erscheint. Unter anderem geht es darum, wem das Land gehören soll. Wem gehört das Land denn?
   Die Bibel ist darin klar: das Land Israel gehört Gott. Ihm gehört die ganze Erde (Psalm 24,1). Es gibt aber keinen Quadratmeter Boden auf der Erde, von dem es in der Bibel im besonderen heißt, daß es Gott gehört, außer dem Land Israel: "Das Land [in Israel] soll nicht endgültig verkauft werden, denn MIR gehört das Land" (3.Mose 25,23).  Das heißt aber, daß Menschen nicht einfach willkürlich über dieses Stück Land verfügen dürfen.  Der Prophet Joel verheißt daher ein Gericht Gottes über die Heidenvölker "Ich werde mit den Nationen ins Gericht gehen wegen meines Volkes und meines Erbteils Irsael, das sie unter die Nationen zerstreut haben. Und MEIN Land haben sie geteilt" (Joel 4,2).
   Im 1. Buch Mose lesen wir, daß Gott einen ewigen Bund mit Abraham, dem Vater des jüdischen Volkes, schloß. In diesem Bund wurde das Land Kannan, das Gott in Israel umbenannte, den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs verheißen:
Gott sprach zu Abraham: "Ich werde dir und deinen Nachkommen nach dir das Land deiner Fremdlingsschaft geben, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitz, und ich werde ihnen Gott sein." (1. Mose 17,8)

Etwas Weiteres ist ganz wichtig in Bezug auf das Friedens-Thema: Die Mentalität des Nahen Ostens ist von der unseren sehr verschieden. Dies bedenken wir oft nicht in unserem Denken und Reden über die Situation in Israel. Für die Juden und die Moslems hat das "Land" eine ganz andere Bedeutung als für die westliche und die christliche Welt.
Für den Islam gibt es zwei Machtbereiche in der Welt: Das Haus des Islam und das Haus des Jihad.  Zum Haus des Islam gehören alle Länder, die unter islamischer Herrschaft stehen. Damit ist eine ganz politische Realität gemeint (islamische Regierung) und nicht eine Herzenshaltung wie etwa im (biblischen) Christentum. Die restliche Welt gehört zum Haus des Krieges ("jihad"). Jihad bedeutet einfach die Ausdehnung des Islams. Dabei ist die bewaffnete Auseinandersetzung erst das letzte Mittel. Davor kommen Mission, Evangelisation, Heirat nichtmoslemischer Frauen, etc. Das Haus des Islam dehnt sich aus, weil Allah es ausdehnt, und weil er allmächtig ist. Deshalb war die Staatserklärung Israels im Jahre 1948 im Herzen des Hauses des Islam eine große Provokation für die islamische Welt, die den jungen Staat ja auch sofort angriff. Wenn auf diesem Landstrich plötzlich Juden über Moslems herrschen, so bedeutet dies ein Angriff auf die Allmächtigkeit Allahs. Kann es sein, daß es jemanden gibt, der mächtiger ist als Allah? Es geht für Moslems daher um die entscheidende Frage: Wer ist der lebendige Gott? Genau deshalb sagte der Großmufti von Jerusalem: Oslo ist nur der erste Schritt zur Befreiung Jaffas und Haifas.

Die Formel "Land für Frieden" ist also eine sehr trügerische Formel. Erklärtes Ziel der Palästinenser ist: das ganze Land Israel unter moslemischer Herrschaft. Alle Zwischenschritte auf dem Weg dahin werden eben als Zwischenschritte gesehen. Wir wollen alle Frieden, und Gott will Frieden. Aber eben keinen Schein-Frieden, der jederzeit wie ein Kartenhaus zusammenstürzen kann.
   Wir haben oben die Prophetie Joels zitiert: "Ich werde mit den Nationen ins Gericht gehen wegen meines Volkes und meines Erbteils Irsael, das sie unter die Nationen zerstreut haben. Und MEIN Land haben sie geteilt" (Joel 4,2). Die Nationen haben Israel schon im Jahr 1947 aufgeteilt, heute tun sie das wieder (Madrid, Oslo, Wye etc). Sie sagen: Wir als Nationen helfen euch in Israel, Frieden mit den Arabern zu finden. Gebt doch dafür dieses und jenes Stück Land her, wir geben euch dafür auch Geld. Dies mag menschlich gesehen sehr schön aussehen. Aber es hindert Israel in seine Berufung und wird sich auch auf der menschlichen Ebene nicht bewähren.

Eine Nachbemerkung: Gott liebt die Moslems, wie er jeden Menschen auf dieser Erde liebt und erretten möchte (1. Timotheus 2,4). Gottes Segensverheißung für die arabischen Völker finden wir in Jesaja 19,18-25. Wir als Christen müssen unbedingt unterscheiden zwischen Menschen und Mächten. "Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt" (Epheser 6,12)! Im Felsendom in Jerusalem steht auf arabisch: "Der Messias, Sohn der Maria, ist nur ein Apostel Gottes. Gott ist nur ein Gott, fern sei es von seiner Herrlichkeit, dass er einen Sohn bräuchte!"
Vgl. Artikel "Der Islam und Israel"


verfaßt im Oktober 1999 von Andreas Hornung, überarbeitet 16.01.00

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